Du betrachtest gerade Trolle nutzen Sockenpuppen: Digitale Phänomene im Netz

ein Beitrag von Heiner Schwens

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Durch Informationen und Erfahrungen bilden wir uns unsere Meinung. Immer häufiger geschieht dies online.

Dabei werden wir unbewusst in unserer Meinungsbildung beeinflusst.

Wie wirkt sich dies auf unser Leben aus?

Was hat dies mit Sockenpuppen zu tun?

Erstmals 1993 spielte diese Bezeichnung (Sockenpuppe) im Usenet (elektronisches weltweites Netzwerk) auf einen Bauchredner an, der mit seiner Handpuppe (Sockenpuppe) sprach.

Hier war noch erkennbar, wer mit wem spricht und wer auf Fragen welche Antworten gibt.

In der virtuellen Welt ist diese Kommunikationsstruktur deutlich schwerer zu erkennen, wenn überhaupt. 

Der Begriff „Sockenpuppe“ wird im Netzjargon als meatpuppet („Fleischpuppe“) bezeichnet. Damit ist eine Person mit Zwei-oder Mehrfach-Accounts gemeint.

Ihr Einsatz wird gezielt dafür eingesetzt, Meinungsbildung häufig zu beeinflussen.

Dabei bestätigen sich Sockenpuppen in Diskussionen gegenseitig selbst und lassen es so aussehen, als ob mehrere Menschen miteinander kommunizieren. Dies beeinflusst Diskurse, ohne von Gesprächspartner*innen bemerkt zu werden.

„Einzelmeinungen werden zu Mehrheitsmeinungen“, so beschreib es die Telekom in ihrem Beitrag zu digitalen Phänomenen im Netz.

Was macht Sockenpuppen so gefährlich? Ein Thema, das auch Netzpolitik Org interessiert:

Sockenpuppen werden gern von Trollen benutzt.

Trolle sind im mythischen Bereich grobe und trügerische Fabelwesen.

Im Internet findet man Trolle in Diskussionsforen und Newsgroups, in Wikis und Chatrooms, auf Mailinglisten und Blogs.

Trollen stört absichtlich, wiederholt und schädlich Gespräche innerhalb einer Online-Community.

Trolle ignorieren und verletzen die Grundsätze der Community.

Sie posten abschweifende oder irrelevante Inhalte; normalerweise sind die Provokationen unterschwellig und ohne echte Beleidigungen. Dadurch vermeiden oder verzögern sie ihren Ausschluss aus administrativen Foren.

Innerhalb der Community sind Trolle isoliert und versuchen, ihre virtuelle Identität zu verbergen, etwa durch Sockenpuppen.

Wissenschaftliche Literatur über das Trollen gibt es derzeit kaum.

Ziel ist es, erboste und unsachliche Antworten herauszufordern, deshalb gilt: Füttern der Trolle strengstens verboten!

Gemeinhin kann auch übersetzt werden: „Kein Öl ins Feuer gießen“!

Judith Donath in “Indentity and Deception in the virtual Community”:

“Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird“.

Vielen Dank für den Beitrag, lieber Heiner, und die Bilder auf Pixabay

  • Beitrags-Kategorie:Blog
  • Beitrag zuletzt geändert am:10. September 2025
  • Lesedauer:5 min Lesezeit