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Meine Kollegin Dr. Kerstin Bußmann hat im Rahmen unseres gemeinsamen Seminares Projektlabor ÜberLebensKunst einen weiteren bisher noch unveröffentlichten Beitrag erstellt.

Welke Rosen an der Khmer-Riviera

Grün und Blau, dies sind die Farben, mit denen Kep seine Touristen umschmeichelt: Denn das ehemalige St. Tropez Kambodschas ist heute vor allem für Seafood aus Krebsen mit Beinen in der Farbe des Himmels und für frischen Pfeffer berühmt. Im Gegensatz zum ebenfalls am Golf von Thailand gelegenen Sihanoukville, dem Hauptbadeort des Landes, kommen nur relativ wenig ausländische Besucher hierher, um den Reiz des verschlafenen Ortes zu genießen. Doch gibt es massive Hinweise, dass Kep in naher Zukunft aus seinem Dornröschenschlaf unsanft aufgeweckt werden soll.

Kep-Sur-Mer

Seit 1903 schon Spa, wurde Keps intensivere Nutzung ab 1916 vorangetrieben. Doch vor allem brachte König Norodom Sihanouk mit der Unabhängigkeit Kambodschas sein sich aus dem Showbusiness rekrutierendes Gefolge, kambodschanische Aristokraten, im Land lebende Franzosen sowie die neue Elite des Sangkum Reastr Niyum, der Popular Socialist Community dazu, sich hier niederzulassen. Hunderte von Villen, im New Khmer Style entstanden zwischen 1953 und 1970 entlang der Cote d’Opale. Zur Steigerung der Attraktivität von Kep-Sur-Mer ließ Norodom Sihanouk zwischen 1960 und `62 sogar einen von Kokospalmen umstandenen weißen Strand anlegen. Die Teile des 1969 von Sihanouk dort gedrehten Films Crepuscule gelten als eine der wenigen filmischen Dokumente über Kep und zeigen modern gekleidete, extravagante Leute und kostspielige Autos, die die Promenade und den Strand beleben. Vor dem Putsch Lon Nols galt Kambodscha aufgrund seines hohen Lebensstandards als die Schweiz Südostasiens.

Doch spätestens mit der Machtübernahme durch die Roten Khmer 1975 hatte dieses goldene Zeitalter ein Ende.

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