Du betrachtest gerade Ausflugsziel Sommer 2025: Etwas Besonderes, das Hundertwasserhaus in Darmstadt

Was haben Darmstadt und Wien gemeinsam? Richtig, das Hundertwasserhaus! Das Hundertwasser-Krawina Haus in Wien markiert den Beginn der Partnerschaft zwischen dem angesehenen Architekten Krawina und dem visionären Künstler Hundertwasser. In Darmstadt trifft der bekannte österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser auf den Architekten Heinz M. Springmann. Das Resultat dieses Aufeinandertreffens können interessierte Besucher im Bürgerparkviertel seit der Fertigstellung im Jahr 2000 bewundern. Es handelt sich bei diesem Werk um die Waldspirale oder auch das Hundertwasserhaus der Stadt Darmstadt.

Liebe UniWehrsEL-Leser,

Ich möchte Ihnen einen Tipp geben, wie Sie einen Ausflug nach Darmstadt zu einem unvergesslichen Erlebnis gestalten können. Nämlich mit einem Besuch des Hundertwasserhauses.

Ein unvergesslicher erster Besuch

Darmstadt-Nord zählt zu den beliebtesten Wohnvierteln des Innenbezirks von Darmstadt – dort liegt idyllisch die Waldspirale. Ein Ort, der sich von einem typischen Stadtvierel deutlich abhebt.ch erinnere mich noch gut an meinen ersten Besuch bei der Eröffnung im Jahr 2000. Damals gab es einen öffentlichen Aufzug, der in den achten Stock zu einem gemütlichen Restaurant führte. Von dort hatte man einen fantastischen Ausblick und es herrschte ein großartiges Flair. Jedes Mal, wenn ich im Berufsschulzentrum in Darmstadt zu meiner Ausbildung war, hatte ich die Gelegenheit, einen Blick auf dieses faszinierende Gebäude zu werfen.

Im Juli 2025 hat mich die Erinnerung an das Hundertwasserhaus in Darmstadt übermannt, und ich habe mich auf die Socken gemacht, um es erneut zu besuchen. Erbaut zwischen 1998 und 2000 vom berühmten Künstler und Architekt Friedensreich Hundertwasser, erscheint die revolutionäre, farbenfrohe und von unkonventionellen Formen geprägte Architektur hier in ihrer ganzen Pracht. Es ist – wie bei Hundertwasser typisch – in einer ansteigenden Spiralform geschaffen. Die Planung stammt von Architekt Heinz M. Springmann, der bereits für Hundertwasser an anderen Projekten gearbeitet hat. Tragischerweise starb Hundertwasser im Februar 2000, wenige Monate vor der Vollendung des Gebäudes.

Die Waldspirale bietet einen wunderschönen Anblick mit ihren goldenen Kuppeln und der bunten, verspielten Fassade. Leider musste ich feststellen, dass das gemütliche Café und die Bar, die einst Teil des Erlebnisses waren, nicht mehr existieren. Das ist wirklich schade, denn das Restaurant im achten Stock war ein Highlight für viele Besucher.

Trotzdem bleibt die Waldspirale eine tolle Attraktion für die Stadt Darmstadt. Das Gebäude ist ein wahres Kunstwerk, das mit seinen unzähligen einzigartigen Fenstern begeistert – kein Fenster gleicht dem anderen! Das spiralförmig ansteigende, begrüntes Dach, woher auch der Name stammt, ist ein weiteres beeindruckendes Merkmal.

Wer war Friedensreich Hundertwasser?

Doch wer war dieser faszinierende Künstler Hundertwasser? Lassen sie sich von mir lieber Leser eine Geschichte erzählen, die in den Straßen Wiens beginnt. Am 15. Dezember 1928 erblickte ein kleiner Junge namens Friedrich Stowasser das Licht der Welt. Schon in seinen frühesten Kindertagen brannte in ihm eine leidenschaftliche Liebe zum Zeichnen. Stellen sie sich dieses Kind vor, wie er mit großen, leuchtenden Augen die Häuser Wiens und die malerische Landschaft der Umgebung skizzierte, während er von den Farben und Formen um ihn herum inspiriert wurde.

Das Schicksal war jedoch nicht immer freundlich zu ihm. Nach dem frühen Tod seines Vaters wuchs Friedrich allein mit seiner Mutter auf, und die beiden fanden Trost in der Kunst. Die gemeinsamen Erinnerungen und die Schönheit Wiens wurden zu einem wichtigen Teil seines Lebens. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Welt sich veränderte, besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Dort begann er, seine Werke mit verschiedenen Namen zu signieren – Regentag, Dunkelbunt und schließlich Hundertwasser. Letzterer sollte bald zu seinem Markenzeichen werden.

Nach nur wenigen Monaten an der Akademie der bildenden Künste in Wien packte der junge Friedrich Stowasser seine Koffer und brach mit seinem Freund Rene Bro zu einer abenteuerlichen Reise nach Italien auf. Diese aufregenden Expeditionen zu exotischen Orten wurden zu einer sprudelnden Inspirationsquelle für seine künstlerische Schaffenskraft. Der Einfluss des spanischen Architekten Antoni Gaudí, mit seinen geschwungenen, organisch wirkenden Formen, war für Hundertwasser von unschätzbarem Wert. Seine Werke, durchdrungen von leuchtenden Farben, intensivem Blau und strahlendem Rot, sowie den charakteristischen Spiralmotiven, erzählen Geschichten, die das Auge und die Seele fesseln.

Doch Hundertwasser war nicht nur ein Maler; er war ein Visionär, ein Kämpfer für eine menschenfreundliche Architektur und neue Wohnformen. Ende der 1950er Jahre entblätterte er sein „Verschimmelungsmanifest gegen den Rationalismus in der Architektur“, ein leidenschaftliches Plädoyer gegen gerade Linien und standardisierte Entwürfe. Für ihn waren Wohnhäuser nicht bloß Bauwerke, sondern lebendige Räume, die die Seele des Menschen umhüllen. Er glaubte, dass der Mensch über mehrere „Häute“ verfügt: die Epidermis, die Kleidung und sein Haus. Diese Theorie erweiterte er später um das soziale Umfeld und die planetare Haut, die uns alle miteinander verbindet.

Hundertwasser war ein Naturfreund, und sein Lebensmotto lautete, im Einklang mit der Natur zu leben. Bei seinen Architekturprojekten, wie der beeindruckenden Waldspirale in Darmstadt, spielten pflanzliche Elemente, wie bewachsene Dächer, eine zentrale Rolle. An einem strahlenden Sommertag, mit warmem Sonnenschein und blauem Himmel, erstrahlt die Waldspirale in ihren leuchtenden Farben noch intensiver. Die bunten Fassaden und die goldenen Kuppeln wirken fast magisch im Sonnenlicht und ziehen die Blicke der Passanten an.

Überall findet man etwas Besonderes an diesem Haus: sei es der künstliche Bachlauf, die liebevoll gestalteten Wege rund um das Gebäude oder die besonders gestalteten Fassadenteile wie die Zwiebeltürme. Jedes Detail erzählt eine eigene Geschichte und lädt dazu ein, die Architektur von Hundertwasser in vollen Zügen zu genießen. Ein Besuch der Waldspirale ist definitiv ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte!

Mit besten Grüßen an die Leser des UniWehrsEL und dank für die Bereitsellung der Bilder vom Beitragsschreiber und von Pixabay!

  • Beitrags-Kategorie:Blog
  • Beitrag zuletzt geändert am:21. Juli 2025
  • Lesedauer:7 min Lesezeit