Im Wintersemester 2022_23 möchte ich Donnerstags von 14:00 – 15:30 Uhr das folgende Seminar anbieten:
Melancholie ist bei Heine ein plötzliches Gefühl des “wilden Weh”, einer tiefen, unbestimmten Traurigkeit. Als „Krankheit der Seele“ geschildert, knüpft es hoch aktuell an unsichere Zeiten an, die mit einer großen Angst vor Bedrohung und Verlust einhergehen. Die niederländische Philosophin Hermsen rechnet mit der jetzigen Stimmungslage der „depressiven Gesellschaft“ ab und plädiert für ein „gesundes Traurig-Sein“, das zur Grundstruktur des Menschseins gehöre.
Im Seminar schauen wir gemeinsam auf Linderungen der Melancholie, Zeiten des Wandels, in denen sich statt Angst und Unsicherheit „Natalität (Neubeginn), Pluralität und Freiheit“ bilden kann, so wie sie Hermsen in Anlehnung an Hanna Ahrendt findet, oder anhand künstlerischen Schaffens bei Lou Andreas-Salome beschreibt.
Literatur.: Hermsen, Joke J: Melancholie in unsicheren Zeiten. Hamburg 2021
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