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Kultur á la carte präsentiert uns der UniWehrsEL-Kulturbotschafter im Monat August. An den Film von Helmut Dietl „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ erinnern Sie sich bestimmt. Der Name Rossini stand für Schickeria, eine Medienszene, in der man sich trifft, sieht und gesehen wird.  Niicht umsonst ist der berühmte Name für wunderbare Musik und kulinarische Genüsse 2021 wieder hochaktuell, wie diverse Festivals in Bad Wildbad oder in seiner Heimatstadt Pesaro beweisen. Doch wer war eigentlich Giacomo Rossini?

„Der volle Magen ist die Triangel des Vergnügens oder die Kesselpauke der Freude. Essen, Lieben, Singen, Verdauen sind die vier Akte der Komischen Oper, die Leben heißt.“

Diese Worte stammen von einem der größten italienischen Komponisten, der von 1792 bis 1868 lebte. Berühmt sind seine 42 Opern wie „Il babiere di Siviglia“, in nur 13 Tagen geschrieben. Mit 38 Jahren zog er es vor, sich nur noch seiner Leidenschaft dem Kochen zu widmen und in seiner Villa in Paris Dinnerpartys zu veranstalten und über Essen und Musik zu philosophieren.

Rossini hat in seinen Erinnerungen an seine Musikerkarriere viele heitere Theatergeschichten aufgeschrieben, so auch diese: Als Rossini den Auftrag für eine neue Oper „Die diebische Elster“ erhielt, wurde er mal wieder nicht rechtzeitig zur Premiere fertig. Einzig die Ouvertüre fehlte. Damit er nicht nachverhandeln konnte, schloss der damalige Intendant der Scala Rossini in einem Proberaum ein und postierte zwei Wachen vor der Tür.

Rossini durfte nach eigenen Angaben das Zimmer nicht verlassen, ehe er eine Ouvertüre aufgeschrieben und die Originalnoten durch ein Fenster auf die Straße durchgereicht hatte. Die Noten wurden sofort kopiert und für die Musiker vervielfältigt. Die Ouvertüre wurde ohne große Probenzeit am Premierenabend aufgeführt.

Heute ist die Ouvertüre berühmter als die selten gespielte Oper „Die diebische Elster“. Zur Erinnerung habe ich dir die Musik verlinkt.

Da Rossini neben einem großen Koch und Komponist ein toller Geschichtenerzähler gewesen ist, kann man dieser Theaterstory nur begrenzt Glauben schenken. Dabei sollte der Zuhörer nicht vergessen, dass Rossini ein Komponistensuperstar wie Dieter Bohlen zu seiner Zeit war und sich für seine Opern sehr gut bezahlen ließ.

Was glauben Sie, hat Rossini in seinen Erinnerungen übertrieben?

Die diebische Elster: Ouvertüre – Gioachino Rossini; Schloss Schönbrunn Orchester; Helsinki 2015

  • Beitrags-Kategorie:Blog
  • Beitrag zuletzt geändert am:18. August 2021
  • Lesedauer:3 min Lesezeit