Die Romantik beginnt vor 1800 mit der deutschen Frühromantik oder Jenaner Romantik. Bedeutsam waren etwa Friedrich Schlegel oder die Philosophen Fichte und Schelling. Die frühen Romantiker bezeichneten sich selbst nicht als solche, sondern entdeckten ältere Dichter wie Homer, Dante oder Shakespeare. Für sie bedeutete romantisch eher „nicht regelkonform“. Als klassisch galt dem Literaten August Wilhelm Schlegel (1767-1845) die „Antike“, als „romantisch“ die mittelalterliche und die moderne Literatur. Schlegel war Hauslehrer der Kinder von Madame de Staël, die ihre eigenen Werke in Frankreich propagierte mit der Abhandlung „De l‘Allemagne“ (Über Deutschland).
Die europäischen Literaten der Romantik haben Gemeinsamkeiten wie den Widerstand gegen erstarrte Traditionen, das Gefühl der Zerrissenheit, des Weltschmerzes und der Neigung zu Antirationalität und des Irrationalismus, wie im Schnellkurs „Europäische Literatur“ von Gertrud Lehnert 2006 nachzulesen ist. Das erscheint heute wieder hoch aktuell. Autoren wie Heinrich von Kleist, E.T.A. Hoffmann und Karoline von Günderrode (1780-1806) gestalten dieses neue Lebensgefühl.
Deutlich wird das an der Lyrik Heinrich Heines, der Widerspruch an gesellschaftlichen Missständen übt und sich gleichzeitig im eigenen Weltschmerz ironisch ergeht. Seine beißende Sozialkritik findet sich in den Gedichten aus der „Matratzengruft“, in der er selbst an Syphilis leidend seine letzten Jahre verbrachte.
In einem Leserbrief wurde ich auf das neue Romantik-Museum in Frankfurt aufmerksam gemacht. Es präsentiert nach eigenen Angaben „einzigartige innovative Ausstellungsformen, die die Zeit der Romantik erfahrbar machen“.
Liebes UniWehrsEL,
seit einigen Tagen wurde in Frankfurt gegenüber dem Goethehaus ein neues Museum eröffnet. Das Thema ist die Romantik. Grundlage ist eine weltweite Sammlung zu Literatur, Kunst und Alltagskultur aus der Epoche der deutschen Romantik. Es gibt z.B. Gemälde von Casper David Friedrich zu sehen. Das Museum passt thematisch sehr gut zum Privatmuseum Georg Schäfer aus Schweinfurt. Es beherbergt die größte Spitzweg-Sammlung der Welt. Da gibt es sicherlich viele Überschneidungen. Ich freue mich drauf, weil es nicht so überlaufen sein wird wie Städl oder Schirn.
Hast du schon von dem neuen Museum gehört? Es kam auch ein Bericht zu seiner Einweihung in den ZDF Nachrichten und in der FAZ.