Krisen und Verluste führen oft dazu, nicht mehr füreinander da sein zu können.Von diesen Schwierigkeiten erzählt Lot Vekemans‘ „Gift“.
Dazu ein kurzer Einblick.
Liebes UniWehrsEL,
der Titel des Stücks „Gift“ am Staatstheater Darmstadt ist doppeldeutig. Zum einen geht es um echtes Gift im Boden einer Grabanlage. Dieses Gift zwingt ein ehemaliges Liebespaar sich auf dem Friedhof zu treffen und sich der Vergangenheit zu stellen. Durch einen Autounfall haben beide Eltern ihren Sohn verloren. Die Trauer hat sie auseinandergetrieben. So hat das Wort Gift eine zweite Bedeutung, steht es doch für eine vergiftete Beziehung. Sie sind mit der Trauer unterschiedlich umgegangen. Während der Mann sich eine neue Partnerin gesucht und ein neues Kind gezeugt hat, verarbeitet die Frau ihren Verlust anders, durch Rückzug aus der Welt. Nun trifft das Paar nach mehr als zehn Jahren zu einem letzten Gespräch aufeinander. Es gibt einen kurzen Moment des Wiedersehens und dann geht das Ex-Paar wieder seiner Wege.
Soweit die inhaltliche Beschreibung des Stücks. Unter der Regie von Christoph Mehler ist die Umsetzung mit scharfzüngigen Dialogen besetzt. Wobei es ruhig anfängt, um dann intensiver zu werden. Die Schauspieler sind sehr glaubwürdig und so entsteht ein spannender Theaterabend, obwohl das Stück über 65 Minuten nur in einem einzigen Raum spielt. Das karge Bühnenbild besteht nur aus vier mit schwarzem Plastik ausgekleideten Holzrahmen. Das wirkt erschreckend düster.
Wer Lust auf gute Dialoge hat und auch vor einem ernsten Thema nicht zurückschreckt, sollte sich das Stück von Lot Vekemans ansehen. Lot Vekemans ist eine niederländische Schriftstellerin, Ihre Bühnenstücke wurden bereits in 20 Ländern aufgeführt. Untenstehend finden sie einen Ausschnitt zu „Gift. Eine Ehegeschichte Ernst Deutsch Theater Hamburg
2007 hatte das Schauspiel Darmstadt bereits ein anderes Stück von Lot Vekemans „Truckstop“ zur Uraufführung gebracht.
Kurzeinführung und Leseprobe