Georg Friedrich Händel (1685-1759) bezauberte schon zu Lebzeiten alle. Er eroberte die Welt von Halle ausgehend, bereicherte die Kulturmetropolen Europas und behauptete sich tapfer mit 42 Kompositionen, und darüber hinaus war er ein Marketing-Genie. Bekannt war sein nie enden wollender Appetit und der daraus resultierende mächtige Leibesumfang. Händel war seiner Zeit weit voraus, ein „freier Künstler“, der sich nur seinem wohlsituierten Publikum verpflichtet fühlte.
Die Oper Frankfurt greift immer wieder Opern von Händel auf, die auch gerne im Bockenheimer Depot aufgeführt werden. Händel ist bekannt durch seine Zauberopern wie „Rinaldo“, die 2019 dort aufgeführt wurde. Zur Oper gehören fabelhafte schleichende Wesen, tapfere Krieger, die nach festem Boden unter den Füßen suchen und Rinaldo selbst, der in einem Zauberreich zahllosen Verlockungen widerstehen muss. Nach dem sensationellen Erfolg dieser Aufführung, steht jetzt Händels „Amadigi“ auf dem Programm. Dazu ein Leserbrief:
Hallo UniWehrsEL,
frisch getestet geht es heute zu „Amadigi“ zur Oper Frankfurt. Es ist eine Zauberoper wie die „Zauberflöte“ von Mozart. Also kommen auch interessante Symbole darin vor, wie z.B. der Brunnen der Erkenntnis. In Frankfurt ist dieser Brunnen eher ein Swimmingpool. Leider sorgt der Brunnen nicht für Erkenntnis, sondern sorgt für Verwirrung bei „Amadigi”. Leider erkennt er seine Geliebte nicht wieder, weil der Brunnen mit einem Fehlzauber belegt wurde. So trifft der Held falsche Entscheidungen.
Die Musik von Händel in dieser Barockoper ist zauberhaft. Das alte Frankfurter Straßenbahndepot ist dafür genau der richtige Rahmen. Mit dabei sind auch Tänzerinnen, die als gute Geister den gestrauchelten Helden wieder zurück auf den rechten Pfad bringen. Die Inszenierung ist von Andrea Bernhard.
Einführung der Oper Frankfurt und ein Lied aus „Amadigi“, gesungen von dem Countertenor Jakub Jozef Orlinski. Viel Spaß dabei!