In unseren Seminaren „Storytelling“ oder „Krise, Entscheidung und Mut zur Veränderung“ können die Teilnehmenden eine musikalische Pausenmusik wählen. Zu hören waren bisher etwas Stücke von Lana Del Rey – Summertime Sadness oder Somewhere over the Rainbow oder Birdy – Keeping Your Head Up [Official] Sie erzählen Geschichten, wecken Stimmungen, erinnern an Abschiede oder ermuntern, den Kopf nicht hängen zu lassen.
Musik weckt Emotionen, treibt an, beruhigt, macht glücklich. Durch Musik gelingt es sogar, negative Gefühle zu regulieren und Trost zu finden. Musikforschern zufolge können gerade melancholische Musikstücke Konzertbesucher in Ekstase versetzen. Darum die Frage: Kann Trauer Genuss erzeugen?
Schon Aristoteles rätselte über die Wonne, die das Ableben des Helden beim Theaterzuschauer erzeugen kann. Das ästhetisch Erhabene empfand Schopenhauer beim Anblick von Naturgewalten und in den schmerzlichen Emotionen einer Tragödie.
Wovon Begeisterung für traurige Musik abhängt, fand eine britisch-finnische Forschergruppe heraus. Einem ausgewählten Personenkreis wurde ein klassisch instrumentiertes Stück aus dem Soundtrack der amerikanischen TV-Serie https://www.youtube.com„/watch?v=7uTAIpU0sa0 vorgespielt. „Wir waren wie Brüder“ ist eine zehnteilige Fernsehproduktion des US-amerikanischen Pay-TV-Senders HBO aus dem Jahr 2001. Die Miniserie ist an das gleichnamige Buch des Historikers Stephen Ambrose angelehnt und schildert die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges zwischen 1942 und 1945 aus Sicht der Soldaten der Easy Company, eines US-Fallschirmjägerregiments.
Heraus kam, dass etwa jeder Fünfte ein sogenannter „Traurigkeitsgenießer“ war. Er erlebte beim Hören dieser Klänge einen besonderen Gefühlscocktail aus Traurigkeit und positiven Emotionen. Andere empfanden eher Niedergeschlagenheit oder wurden eher nervös wie man im Fachblatt https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2016.01176/full Frontiers in Psychology nachlesen kann.
Auch der letzte Lauschangriff für diese Spielzeit am Staatstheater Darmstadt – wir berichteten bereits im Beitrag „Musik weckt Stille und schafft Raum“ – darüber, macht sich über die Wirkung von Musik Gedanken. Ihr Thema ist „Macht Musik glücklich?“ Dazu Auszüge aus einem Leserbrief.
Liebes UniWehrsEL,
Zunächst hat der Vortragende aus dem Glücksatlas zitiert. Nach neusten Erkenntnissen sind Frauen glücklicher als Männer. Das kann daran liegen, dass sie öfter in Konzerte gehen.
Ein Konzertbesuch steigert das Glückshormon Dopamin in ganz neue Höhen. Es sorgt für einen Rauschzustand. Daher die Empfehlung unseres Vortragenden öfter mal ins Konzert zu gehen. Dann steigt auch der Glückspegel. Ganz uneigennützig ist dieser Vorschlag nicht, weil der Vortragende die (Sinfonie-)Konzerte des Staatstheater Darmstadt organisiert.
Doch welche Melodien machen uns nun glücklich? Melodien die mit starken persönlichen Emotionen verbunden sind, so zum Beispiel das Lied „You never walk alone“ aus dem Musical Carousel – vor einiger Zeit am Staatstheater Darmstadt zu sehen – welches aus dem Kontext gerissen wurde und zur Fußballhymne geworden ist. Bekanntlich sorgt auch der Fußball bei seinen Fans für große Emotionen.
Bei großen Emotionen darf natürlich die Oper nicht fehlen, so war das Beispiel für Glückshormone die Anfangsszene aus La Traviata. Für viele Menschen sorgt jedoch auch Popmusik für Glücksgefühle. Dazu gab es unterschiedliche Beispiele wie die Popprinzessin Britney Spears, französische Chansons oder deutsche Popbarden wie Herbert Grönemeyer.
Für die Konzertmusik sorgten Bach, Felix Mendelsohn Bartholdy mit seinem Sommernachtstraum, Ausschnitte aus Romeo und Julia auf dem Dorfe von Frederick Delius, Barockmusik von Jean-Philippe Rameau.
Zur Zeit höre ich mit Genuss die Regimentstochter von Donizetti.
Welche Musik macht Dich melancholisch oder glücklich? Nutzt Du bestimmte Songs für den Ausdruck Deiner Gefühle?