Feinfühlig – Urban Exploration und ‚Lost Places‘ am Institut in Freiburg
Die Entdeckung der Stadtkultur in der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie
Seit 20 Jahren ist das Phänomen ‚Urban Exploration‘, das Erkunden scheinbar vergessener oder verbotener, verlassener oder aufgegebener Orte, sogenannter ‚Lost Places‘, zu beobachten. Solche Lost Places finden sich in Bildbänden, Dokus und Videos. Man kann sich ihnen in der Realität, aber auch digital und virtuell kaum entziehen. Denn gerade in Pandemiezeiten wird die Forschung nach ihnen in den virtuellen Raum verlegt.
Ganz Deutschland macht sich auf die Suche nach den geheimen Räumen. Ein besonderes Thema ist es auch für die Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie (KA/EE) an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. In „Feinfühlig – Das Institutskolloquium für die Ohren“ gibt es dazu interessante Podcasts.
Feinfühlig – Das Institutskolloquium für die Ohren.
Der Podcast zur digitalen Kulturforschung
Im digitalisierten Alltag kann sich Kulturanalyse den technischen Erweiterungen der Interaktion in virtuellen Welten kaum mehr entziehen. Was in sozialen Räumen verhandelt wird, geschieht zunehmend in Wechselwirkungen zwischen Online und Offline und formt so Vorstellungs- und Lebenswelten mit. Die Pandemiesituation hat der Auseinandersetzung mit digitaler Ethnographie notgedrungen einen Aufschwung beschert Forschungsprojekte müssen vermehrt in den digitalen Raum verlagert werden. Gerade Emotionspraktiken lassen sich besonders fruchtbar an der Schnittstelle von Online und Offline untersuchen. Diese können in der Zirkulation von digitalen Inhalten zu Ressourcen der Selbstrepräsentation werden. Medien und deren Affordanzen haben hierbei hohen Einfluss darauf, was gepostet und geteilt wird. Empirisch stellt uns das als Kulturwissenschaftler:innen vor methodische Herausforderungen.
Anhand der Schlagworte Medialität und Emotionalität lassen wir uns dieses Semester von unseren Gästen inspirieren, wie empirische Forschung im Netz umgesetzt werden kann. Wir machen uns auf eine Spurensuche wie kulturwissenschaftliche Forschung selbstbewusst einer vernetzten, globalisierten Welt gegenübertreten kann.