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Populäre Kultur ist ein wichtiger Teil von Alltagskultur. In der Kulturanthropologie wird populäre Kultur als taktisches Instrument verstanden, zu ergründen, was Menschen zu bestimmten Zeiten besonders bewegt. So wird auch das Thema der Freizeitgestaltung im ‚Corona-Modus‘ zum wichtigen Forschungsthema. Als Medium der Inszenierung und Herstellung von Identitäten interessieren sich die Kulturwissenschaftler auch dafür, wie es den Produzenten gelingt, eine bestimmten Kulturkosmos, beispielsweise den des Musicals, erfolgreich zu implementieren. Wozu Populärkulturforschung ist leicht zu beantworten.  Filme, Romane, Popmusik, Fernsehshows, Computerspiele, YouTube-Videos machen den Alltag bunter, intensiver, vergnüglicher. Sie heben die Stimmung, vermitteln Wissen. Warum Populärkulturforschung für westliche Gesellschaften so wesentlich ist, vermittelt Kaspar Maase, ein deutscher Kulturwissenschaftler an der Universität Tübingen

Maase, Kaspar: Populärkulturforschung. Eine Einführung. Bielefeld: transcript2019. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/3555. 

https://mediarep.org/bitstream/handle/doc/4297/Maase_2019_Populaerkulturforschung_.pdf?sequence=6

Dazu ein Leserbrief von einem begeisterten Musical-Fan.

Liebes UniWehrsEl,

seit Corona tröste ich mich mit dem Disney Kosmos. Ich habe für Sie ein wenig Hintergrundwissen recherchiert. In den 1990er Jahren holte sich Disney für seine Filme sehr viele Broadway-Musical-Autoren ins Boot. So stammt ‚Die kleine Meerjungfrau‘ und ‚Die Schöne und das Biest‘ aus der Feder des Komponisten Alan Menken und des Librettisten Howard Ashman genau wie das Kultmusical ‚Der kleine Horrorladen‘.

 Bei den Trickfilmen ‚Aladdin‘, ‚König der Löwen‘ holte Disney Tim Rice als Autor ins Boot, der schrieb die Musicaltexte für Andrew Lloyd Webber. z.B. ‚Evita‘, ‚Jesus Christus Superstar‘. Da merkst man schon, dass Andrew Lloyd Webber mit ‚Cats‘ und ‚Phantom der Oper‘ den Massengeschmack der Zeit traf, und sich Disney deshalb Musical-Experten ins Spielfilmteam einkaufte und große Erfolge damit erzielte.

Dass ein damals noch unbekannter junger Schauspieler wie Hugh Jackmann bei der Musicaladaption von Tim Rice für die Bühne vorsprach, wundert mich nicht und selbst wenn diese Story von Jackmann nur eine Erfindung sein sollte, um auf die Nummer Gaston in seinem Bühnenprogramm zu kommen, gefiel mir seine Adaption des Gaston gut.

Seit ein paar Jahren holt Disney diese bekannten Trickfilmfiguren wieder aus der Versenkung und macht Spielfilme daraus. Ob das innovativ ist? Eher nicht, aber eine sichere Bank für gute Geschäfte an der Kinokasse oder im Streaming-Dienst.