Du betrachtest gerade „Silence“

Mit dem Schweigen Gottes ist das theologische Problem „Theodizee“, übersetzt als „Gerechtigkeit Gottes“, angesprochen. Wie ist die Allmacht Gottes mit der Existenz des Bösen in der Welt vereinbar? Oder auch wie kann Gott zu dieser Grausamkeit schweigen?

Angeregt zur Überlegung dieser „Theodizee-Fragen“ hat ein Leser unseres UniWehrsEl den Beitrag im Seminar-Talk: „Die Kunst der Digitalen Weiterbildung“ entdeckt. Hier ist er auf ein besonders spannendes und lesenswertes Referat „Über den Umgang mit dem Bösen – Eine Spurensuche“ gestoßen.

Das Problem des schweigenden Gottes regte ihn an, diese Thematik am Beispiel des im Jahre 2017 erschienenen Films „Silence“ von Martin Scorsese weiter zu vertiefen Es geht um das Scheitern der Missionare an der brutalen Antiglobalisierungspolitik im 17. Jahrhundert in Japan. „Silence“ bedeutet hier das Schweigen Gottes, das im Gläubigen quälende Fragen und Unsicherheiten aufwirft. Der Film basiert auf Shusako Endos Roman, der in Japan 1966 erschienen und auf Deutsch 1977 übersetzt wurde.

 

Liebes UniWehrsEL,

gestern habe ich mir den Film Silence (Stille) von Martin Scorsese angeschaut. Es geht um die japanische Inquisition, die gegen die christlichen Missionare in Japan vorgeht. 1833 gab es rund 300.000 japanische Christen.

Es ist die Geschichte über den letzten Missionar-Priester in Japan, der von der japanischen Inquisition verhaftet wird und in ein Internierungslager mit Foltermethoden gesteckt wird. Dabei wird sein Wille gebrochen. Er muss seinem christlichen Glauben abschwören und auf das Heiligenbild von Jesus treten.

Später erhält er die Aufgabe, von westlichen Kaufleuten konfiszierte westliche Gegenstände zu identifizieren. Die Ausländer werden dann für den Import von den Gegenständen bestraft. Er stirbt als eingebürgerter Japaner und wird auch so bestattet. Seine Geschichte wird den Christen als abschreckendes Beispiel erzählt und verbreitet. Die Geschichte spielt zur Zeit der Abschottung von Japan gegenüber der Welt.